Am Freitag 24 Mai war es endlich soweit. Mein Jährlicher Schwarzwald Tour kann beginnen.  Leider hat es dieses Jahr den Petrus nicht gut mit uns gemeint. Konstante Regenfälle seid Tage sind kein gute Voraussetzungen für eine lange Motorrad Tour. Davon unbeeindruckt, wurde die GPZ600 sicher in den Bauch eine MB Vito verladen, und um 9.30 Uhr legte ich los. 480 Km sagte mein Navi, also, Musiksender eingestellt, Armlehne runter und ab auf der Autobahn Richtung Bad-Herrenalb, Nord Schwarzwald.

480 langweilige, aber dafür trockene, Km später bin ich angekommen. Bei angenehme 12°C und fast blauen Himmel, nahm der Zuversicht immer mehr zu. Morgen sollte es tatsächlich etwas trockener bleiben. Das sollte sich fast bewahrheiten, dazu später mehr. Ich war als erstes angekommen. Das Hotel Waldschlösschen liegt in der Kurort Bad-Herrenalb. Leicht abseits des Stadtkerns, idyllisch in einen Tannen-Tal versetzt, liegt das Hotel. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, kam, eins nach dem anderen, meine Motorrad Freunde angefahren. Um 19:00 war die Runde komplett. Am Abend verbrachten wir die Zeit mit den Details der am nächsten Tag befindlicher Tour. Gegen 00.30 Uhr war in dem sonst so ruhigen Kurhotel Waldschlösschen wieder Ruhe eingekehrt.

Am Samstag morgen gegen 8.30 Uhr waren wir alle Startbereit. Das wetter sah nicht mal so übel aus. Ok, -1°C sind zwar frisch, aber es wärmte sich rasch auf und der Himmel zeigte keine einzige Wolke. Was will man mehr! Also, Gentlemen, start your engine please, und mit einem Donnerschlag rollten nun 12 Motorräder von dem Parkplatz weg.

Unser Ziel war zuerst Frankreich, wo wir über der Rhein gefahren sind. Von Bad Herrenalb aus sind wir dann durch Wintersdorf über der Rhein auf die L78b gefahren (Route du Rhin). Die verrostete Brücke ist genau zwischen Deutschland und Frankreich und stellte für uns der Geographische Grenzübergang da.  Réserve naturelle nationale des rochers et tourbières du Pays de Bitche , hieß unser nächste Ziel. Der Östliche Stelle Frankreich bietet hier Motorrad Fans eine Leckerbissen an. Herrlicher Straßen umgeben von üppigen Tannenwäldern.  Spitzkehren und Kurven machen der Fahrerlebnis perfekt, und so sind wir nun durch die Französische Wälder gefahren um dann Richtung Norden um nach Deutschland anzufahren.

Bis jetzt hatten wir Glück. Der Himmel blieb doch trocken. Bis jetzt! Irgendwann war es dann so weit. Der Himmel öffnete sich und goss alles raus was bis jetzt zurück gehalten worden war!  In weniger Minuten sah es aus als ob es seit Tagen geregnet hatte. Schnell haben wir uns die Vollkörperkondome angezogen und nach einer schnellen Zigarette fuhr der Plastik Karawane weiter. Zum Glück blieb der Regen nicht lange da, und spätestens nach 50 km kam, zumindest von oben, kein Wasser mehr runter. Die Straßen blieben danach zwar nass, aber im Angesicht die letzten Tage, konnten wir uns glücklich schätzen das es nicht noch mehr geregnet hatte.

Mittagessen nahmen wir zu uns in der „Pfälzer Hof“ in Elmstein. Urig und Typisch Pfälzer Landschaft mit Pfälzischer Spezialitäten. Dabei bestellte ich mir eine Pfälzer Schlachter Platte. Dies stellte sich als Fehler raus. Nicht wegen der Qualität oder Geschmack, sondern allein der Quantität! Tatsächlich habe ich es nicht geschafft mehr als die Hälfte zu verspeisen, und anschließend sollte mir ein schwerer Magen noch gut 100 km Begleiten, aber es war ein Erlebnis!

Die 16 Kilometer lange Totenkopfstraße befindet sich in Rheinland-Pfalz am Ostrand des Pfälzerwaldes. Am Wochenende sonst für Motorräder gesperrt, aber wer sich eine Sondergenehmigung besorgt darf hier fahren. So war es bei uns. Somit führen wir nun die Totenkopfstrasse im Richtung Süden. Bei Neuberg am Rhein befindet sich der Rhein Fähre Überquerung. Die schwimmende Brücke fährt von der West Seite des Rheins los (Rheinland Pfalz) und landet weniger Minuten später an der Ost Seite des Rheins in Baden Württemberg. Dort wieder am Land angekommen ging es direkt in das Restaurant Zollhaus wo große Portionen Eis verspeist worden sind.

Nun ging es die restliche 30 km südlich Richtung Bad Herrenalb, wo die Tour fast zu Ende ist, aber vorher machen wir schließlich noch Stopp in Marxell. In Marxell befindet sich der Geheimtipp schlechthin! Das Fahrzeugmuseum Marxell. ! Die unzähligen Raritäten und Unikate unserem letzten Jahrhundert haben diesem Museum zu einem bedeutenden technische Museen in Deutschland anwachsen lassen. Leider blieb mir hier nicht so viel Zeit und schon nach eine Stunde war es wieder Zeit Abschied zu nehmen. Die restlichen 8 Km nach Bad Herrenalb verging schnell, und schon war die Tour 2013 vorbei. Abends wurde noch einmal gegessen, getrunken und gelacht und am Sonntag war es für alle Abreisezeit. Es wurde Hände gedruckt, Umarmungen getauscht und Abschied genommen, bis 2014!