Freitag den 4 Mai war es endlich soweit! Meine Jährliche Tour Richtung Süden war schon soweit. Ein halbes Jahr lang haben wir auf dieser Tour gewartet mit Vorfreude, und nun war es da. Mittags gegen 12:00 Uhr sagte der aktuellsten Wetterbericht, das es für Heute kein Regen geben soll, und tatsächlich hielten die Wetterfrösche Wort. Der Anfahrt sollte schnell gehen und somit beschloss ich mich die kleine GPZ eine gute Portion Autobahn zu gönnen. Auch wenn es mir persönlich zu langweilig ist, war es nun mal der schnellste Weg. Die ca. 580km Anfahrt wollte ich noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen und prompt befand ich mich auf der A2 mit eine Reisegeschwindigkeit von ca. 140km/h unterwegs. Die Anreise ist eigentlich gar nicht mal so erwähnenswert. Nach der A2 kam der A33, dicht gefolgt von der A44 bis zum A7 runter, irgendwann mal auf die A66, A81 bis nach Stuttgart und dann ein bisschen Landstraße. Ja, es war genau so langweilig wie es sich hier auch liest, nur es fuhr sich länger als das sich hier Liesen lässt  :)

Angekommen bin ich ca. 20:15 und bei beste Laune und Wetter erreichte ich den Gasthof "Zum Adler" in der Schwäbisches Bissingen "das Gastliches Haus im Herzen von Bissingen"

Als ich ankam, stand Daniel schon draußen und rauchte eine Zigarette. Ob das Zufall war, oder ob er auf mich gewartet hatte, hat sich für mich nicht ganz geklärt, ich war nur froh ihn zu sehen weil dann war mir klar, ich bin endlich angekommen. Daniel lotste mich um die Ecke zum Parken und dort sah ich schon einige Motorräder dir mir sehr bekannt vorkamen. Der BMW K1100 von Stefan, die schöne ZZR1100 von Andy, Daniel sein rote Bandit stand auch schon parat neben ein paar Bikes deren Fahrer ich noch nicht zuordnen konnte. Schnell mein Helm und Handschuhe ausgezogen und dann ab in die gute Stube, wo alle schon zum Tisch saßen und mich ganz herzlichst empfangen haben. Erneut bekam ich Zuspruch und Lob für die lange Anreise die ich auf mich genommen habe um wieder mit meine Freunde vereint zu sein. Nachdem ich schnell was gegessen hatte, gingen wir in den gemütlichen Teil des Abends über, und der erste Paulaner war serviert. Als Engländer hatte ich kein Problem mit der leicht erwärmtes Bier, aber einige meine Freunde haben mit herunter gezogene Miene auf die nicht ganz so kaltes Bier reagiert.  Das trug aber nur noch für mehr lustige Momente bei und zu schnell war der erste Abend schon vorbei. Um kurz vor Mitternacht fielen auch mir die Augen endlich zu, nur um  genau gegen NULL Uhr lautstark von den angrenzenden Kirchenglocken mit einem Schreck aus dem Bett geholt zu sein. Ja ja, ein christliches Folk hier unten, und das mit dem Glocken nehmen die auch ernst ... alle viertel Stunde sollte die Glocken mich daran erinnern wie spät es ist, und das den ganze Nacht lang! Morgens um 7 war ich nun total fertig und schleppte mich um 8 Uhr runter zur "Mensa" um mein Frühstück zu holen.

Unten angekommen traf ich auch andere, müde aussehenden Freunde. Kaffee wurde eingeschenkt, Eier gegessen und Ohropax gekauft! Noch so eine Nacht überlebe ich bestimmt nicht und als Daniel verkündete das er zum Apotheke fahren wollte, war schnell den Kauf Auftrag überreicht! 10 Minuten später stand mein Retter mit eine Packung 4 Rosa Schaum Stopfen. Der Nacht kann kommen! Aber zuerst stand unsere Tour auf dem Programm. Traurige Blicke nach oben ließ nichts Gutes erahnen, und tatsächlich war da keine Sonne zu sehen. Stattdessen hat es schön geregnet, stetig aber sicher und es sah nicht so aus als ob es aufhören wollte. EGAL ! Wir sind Biker, wir lassen uns nicht wegen ein paar Regen Tröpfele aufhalten! Und so sind wir mit 10 Maschinen gegen 9 Uhr losgefahren. Zuerst führte unser Weg zum Tankstopp, und einige haben erst mal vollgetankt. Dann ging es los. Alle Mann schnell von der Tanke runter, an der ersten Ampel vorbei und ab Richtung die Pässe und Serpentinen die Schwäbische Ostalb Region. Schnell war klar, heute wirst du nicht viel sehen. Der Regen war so stark dass die nasse Straße unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert und somit habe ich gänzlich wenig von der Landschaft gesehen. Nach etwa 90 Minuten hatten wir uns entscheiden doch eine kleine Pause zu machen um für ein paar Minuten den Regen zu entkommen.

Kurz darauf ging es dann doch weiter, allerdings genauso nass wie vorher auch. Nun machten wir uns auf dem Weg Richtung Mittagessen. Gute Freunde von unserem Road Captain hatten etwas Besonderes für uns vorbereitet, und somit machten wir uns auf dem Weg Richtung Süßen wo ca. 1 Std später ein Festmahl für uns vorbereitet worden war. Nachdem wir alle gegessen und getrunken hatten und dann eine geraucht, oder 2 (keiner war in Eile, in Anbetracht dessen dass es immer noch am regnen war!) und somit zog sich die Mittagspause etwas länger hinaus, was nicht schlimm war, weil um 14:00 Uhr gab es ein paar KM weiter eine schöne Überraschung.

In einen Ort deren Name ich nicht ernennen möchte (um die Schaulustigen fern zu halten) gibt es ein Mann der leidenschaftlich Motorräder sammelt. Es hieß, "so ein paar alte Dinge stehen auf dem Dachboden Rum" also machten wir uns auf dem Weg um diesem Dachboden zu inspizieren. Angekommen, standen wir alle vor eine Scheune, nichts deutet auf die uns bevorstehenden Überraschung hin. Eine junge Dame begrüßt uns und erklärt sich bereit die nächste 60 Minuten mit uns zu verbringen. Ich für mein Teil dachte mir nur, was soll ich 1 Stunde lang auf so ne alten Dachboden rum kriechen, und volle Erwartung stampften wir uns nach hinten und in die Scheune hinein. Was wir dort zu sehen bekommen haben war unvorstellbar! Eine Sammlung von feinsten, Raritäten und Spezialitäten die es kaum in Deutschland ein zweites mal gibt. Tatsächlich fand fast jeden von uns ein Motorrad die er selbst mit Jugendliche Erinnerungen verknüpfen könnte und so war es, das 60 Minuten schmelzen einfach weg. Ehe wir wussten was uns geschieht, war es leider schon Zeit um weiter zu fahren. Wegen dem immer noch anhaltenden Regen sind wir nun auf gerade Wegs zurück nach Bissingen gefahren. Als wir dort ankamen, lies der Regen nach und die Sonne strahlte wie noch nie zuvor. Zumindest war nun 2 Stunden in dem Biergarten gesichert, ein gelungener Abschluss eine gelungene Fahrt

Am nächsten Tag wachte ich gegen 7 Uhr auf, nachdem ich tatsächlich 6 Stunden (dank Ohropax!) geschlafen hatte, und schaute vorsichtig aus dem Fenster. Es kam wie es kommen müsste, es hat geregnet! Oh wie Geil, dachte ich mir nur. Was kann noch besser als 580km auf einem Motorrad im Regen sein. Aber warte mal ! Da war doch mal was ! Gestern Abend zwischen den 4te oder 5te Paulaner erinnere ich mich doch tatsächlich an Daniels Vorschlag. Daniel ist mit seinem Auto und Solo-Motorrad Anhänger angereist, und meinte doch wissen zu wollen ob sein Bandit tatsächlich in sein Auto rein passen wurde. Wenn ja, könnte ich zumindest die ersten 250km mit auf dem Hänger fahren und mir eine Menge Nerven sparen.  Kurz nach dem Frühstück haben wir es dann also ausprobiert, und das Ergebnis war erstaunlich. Es passt ein Suzuki Bandit tatsächlich in einem Opel Combo rein! Der Tag war gerettet, zumindest ein Teil davon, und schnell war die GPZ auf dem Hänger beladen. Somit bin ich erst 250km weit gefahren um dann die restlichen 350km auf eigener Kraft anzutreten. Was natürlich, auch im Regen passierte.

Am Sonntag Abend gegen 19:50 war ich endlich zuhause. Müde und froh doch wieder daheim zu sein. Aber letztlich war es ein unvergessliches Erlebnis, die auch mit Regen einfach toll war. Ich habe mich sehr gefreut meine Freunde wieder zu sehen, und freue mich auf mein Frühjahrs Tour 2013. Danke !